Browsergames, Spiele in sozialen Netzwerken und kostenlose Free-to-Play (F2P) Spiele erfreuen sich stetig steigender Beliebtheit. Durch die meist einfach zu erlernenden Spielgrundlagen und den leichten Zugang, sind kostenlose Spiele auch bei Kindern gefragt. Was sich zu Beginn als kostenloses Spielsystem präsentiert, kann sich im späteren Verlauf jedoch als hinterlistige Geldfalle erweisen.
Kostenloses Grundprinzip
Der Sektor der Free Browsergames, also der kostenfreien Spiele innerhalb des Internet-Browsers, ist geprägt von einem vereinfachten Spieleinstieg, der es auch Anfängern ermöglicht, schnell und unkompliziert erste Erfahrungen zu sammeln. Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Spielen setzen die F2P-Varianten verstärkt auf den Einsatz von zeitintensiven Bauprojekten oder Ressourcensammlungen. Zeit ist somit das höchste Gut und jeder Spieler kann unentgeltlich den größten Teil der Spielumgebung nutzen. Diese Systeme sind insbesondere für Kinder und Gelegenheitsspieler interessant, da reines Ausprobieren keine Kosten verursacht.
Pay2Win – Geldwerte Verbesserungen
Wie in jedem Spiel gibt es auch in F2P-Games häufig Platzierungen und Ranglisten, die Vergleiche mit anderen Spielern ermöglichen sowie Belohnungen für den Stufenaufstieg versprechen. Da jede Spielhandlung einen gewissen Zeitraum in Anspruch nimmt, sind spätere Spielphasen häufig mit einer enormen Wartezeit verbunden. Um die Wartezeit zu umgehen und sofort an notwendige Verbesserungen zu gelangen, setzen die Anbieter der Spiele häufig auf Mikrotransaktionen: In Shops können Verbesserungen gegen Echtgeld erworben werden. Weil die einzelnen virtuellen Gegenstände oftmals nur wenig Geld kosten, ist die Verlockung groß, immer wieder echtes Geld zu investieren. Besonders Kinder werden von den schnellen Erfolgen angezogen und können die Gesamtkosten nicht immer überblicken.
Sich Vorteile durch den Einsatz von Echtgeld zu verschaffen, wird in der Spielebranche als Pay2Win bezeichnet, also Gewinnen durch Bezahlen. Auch immer wiederkehrende Handlungen strecken Free-to-Play Spiele künstlich und werden im späteren Spielverlauf zur unliebsamen Routine. Um dieser Routine zu entgehen, setzen Spieler vermehrt unerlaubt Gamebots ein. Diese automatisch ablaufenden Computerskripte führen ständig anfallende Vorgänge selbstständig durch, ohne dass der Spieler anwesend sein muss.
Verantwortungsvoller Umgang
Der beste Schutz, vor allem für Kinder, ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit kostenlosen Spielsystemen, die durch Echtgeldeinsatz erleichtert werden können. Durch die Vielzahl an Spielen und den ständigen Vergleich mit anderen sind die Gefahren in sozialen Netzwerken besonders groß. Eltern sollten ihre Kinder besonders zu Beginn durch das Spiel begleiten und verlockende Angebote analysieren und erklären. Sollten Käufe in den Shopsystemen zwischen Eltern und Kind vereinbart worden sein, ist es sinnvoll, stets die Gesamtkosten im Blick zu haben und das Kind an dieser Kostenkontrolle teilhaben zu lassen. Aufklärungsarbeit und eine intensive Beschäftigung mit den Gefährdungssituationen sind gute vorbeugende Maßnahmen, damit Spiele auch das bleiben, was sie sein sollten: Unterhaltung, die Spaß macht.
(Bild: Ilike – Fotolia)
ABBZ:
Durch die immer steigende Zahl der mobilen Geräten (Handys/Tablets) bei unseren Jüngsten, betrifft das nicht nur kostenfreie Spiele im Browserbereich, sondern auch die kostenfrei erhältlichen Apps im mobilen Sektor.