Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass 80 Prozent der Online-Nutzer die Rolle von Werbung zum Erhalt des freien Internet anerkennen, sagt eyeo.

Die Bedeutung von Werbung für ein kostenloses Internet kann also nicht genug betont werden. Eine neue Studie von YouGov, die von eyeo, den Herstellern von Adblock Plus, Flattr und Trusted News, in Auftrag gegeben wurde, bestätigt, dass diese Überzeugung bei 80 Prozent der Online-Nutzer in Großbritannien vorhanden ist. Die Studie zeigt auch, dass Nutzerinnen und Nutzer die Kontrolle über ihr Online-Erlebnis verlangen, und einen transparenten Austausch und Gegenwert für die Anzeige von Werbung erwarten.

User sind bereit, weniger invasive Werbeformen zu akzeptieren, wenn die Gegenleistung lautet, Kontrolle über das eigene Onlineerlebnis zu behalten. Eine gerechtere Gegenleistung zu etablieren wird demnach nicht nur zu einer besseren Einbindung der Nutzer führen, sondern schafft darüber hinaus Spielräume für zukünftige Einnahmequellen für Publisher und Werbetreibende.

Die Studie zielte darauf ab, Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Werbeblockern und Werbung bei Online-Nutzerinnen und -nutzern in Großbritannien zu verstehen. Befragt wurden mehr als 2.000 britische User, von denen 878 einen Adblocker auf ihren digitalen Geräten installiert haben.

Ben Williams, Director of Advocacy bei eyeo, zu den Ergebnissen:

„Die Idee, dass Online-Nutzerinnen und -nutzer sich nicht für den Zustand des Internets interessieren, ist eine falsche Vorstellung, und wir freuen uns, dass sie mit dieser Studie widerlegt wurde. Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass die Mehrheit der User die Bedeutung der Werbung für das Internet versteht. Deshalb sehen wir einen deutlichen Wandel: weg vom Blockieren aller Werbung hin zum Filtern von Werbung.

Nutzerinnen und Nutzer akzeptieren Werbung solange sie die Kontrolle behalten – misstrauisch hingegen werden sie, wenn ihnen diese Kontrolle entzogen wird. Das wird nicht nur durch unsere Untersuchungen bestätigt, auch andere Studien kommen zu diesem Ergebnis, zum Beispiel die Untersuchung von HubSpot (83 Prozent der weltweiten Online-Nutzer wollten nur Anzeigen, die sie als invasiv empfinden) und PageFair (77 Prozent der US-Adblocker-User sind bereit bestimmte Anzeigenformate zu akzeptieren im Austausch für kostenlose Inhalte).

„Leider ist es ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Menschen den Werteaustausch, den sie mit Publishern oder Anbietern eingehen, nicht verstehen, was einige Organisationen dazu verleitet hat, massive Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wie z.B. Circumvention. Wir wissen spätestens jetzt, dass solche Taktiken den Wünschen der Nutzer völlig zuwiderlaufen (wie im Bericht, im Kapitel Transparency is Key, beschrieben wird). Sie werden User nur abschrecken, was zwingend dazu führt, dass Ertragschancen für Publisher geschmälert werden“

Williams fährt fort: “Das erklärt sich durch die Demografie der Adblocker-User. Sie sind in der Regel jünger (Millennials), gebildet, technik-affin und haben ein überdurchschnittliches Gehalt. Sie shoppen mit großer Wahrscheinlichkeit online, und ja, tatsächlich kaufen sie eher ein Produkt, nachdem sie eine Anzeige gesehen haben. Pro Monat geben Nutzer von Werbeblockern wahrscheinlich mehr Geld online aus als Nutzer, die ohne Werbeblocker im Netz unterwegs sind. Unsere Forschung ergab, dass 50 Prozent der britischen Internet-User selten auf Anzeigen klicken. Weitere 27 Prozent geben an, dass sie niemals auf Anzeigen klicken. Diese Community ist für die Zukunft der Online-Werbung von essentieller Bedeutung. “

Weitere wichtige Erkenntnisse aus der Forschung zeigen:

  • 71 Prozent der britischen Adblocker-User geben als Hauptgrund für die Verwendung eines Werbeblockers an, dass sie keine Anzeigen während ihrer Onlineerlebnisse sehen möchten.
  • 49 Prozent der britischen Adblocker-User installieren einen Adblocker aus Sicherheits- oder Datenschutzgründen. Dies könnte auf eine empfundene Gefahr hinweisen, die mit digitaler Werbung verknüpft ist, und auf die User mit Werbeblockern als partielle Gegenmaßnahme antworten.
  • 89 Prozent der britischen Adblocker-User halten es für wichtig, dass Publisher ihre Richtlinien für Werbeanzeigen transparent machen, und vor allem, dass Werbetreibende ehrlich über von ihnen beworbene Produkte oder Dienstleistungen sind. Werbung sollte unter keinen Umständen die Privatsphäre verletzen, provozierende oder irreführende Inhalte werden gemieden.

Williams schlussfolgerte: „Es ist eindeutig, dass Internet-User sich eine faire Gegenleistung von Verlagen und Werbetreibenden wünschen. Viele sind bereit, Werbung im Sinne des kostenfreien Internet zu akzeptieren, aber finanziert durch  Anzeigen, die für sie relevant sind. Innovative Publisher schließen diesen Kompromiss gerne, und entwickeln bessere, qualitativ hochwertige Formen nachhaltiger Werbung. Wir hoffen, andere folgen dieser positiven Entwicklung. Gemeinsam mit steigenden Werbeausgaben haben wir nun eine Grundlage, mit der wir bessere Werbeformen etablieren können, um eine nachhaltige Zukunft für das Internet seine Stakeholder zu schaffen.”

Um auf den Bericht zuzugreifen, klicken Sie bitte hier: https://eyeo.com/2019-uk-ad-blocking-usage-report/


Anmerkungen

Alle Zahlen stammen, sofern nicht anders angegeben, von YouGov Plc. Die Stichprobengröße betrug insgesamt 2.023 Erwachsene, von denen 878 Ad-Blocker-Nutzer waren. Feldforschungen fanden vom 7. bis 8. Januar 2019 statt. Die Umfrage wurde online durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind für alle Erwachsenen im Vereinigten Königreich (ab 18 Jahren) repräsentativ.

Über eyeo GmbH:

eyeo’s Mission sind Lösungen für ein faires und nachhaltig finanziertes Internet. Dafür entwickelt die eyeo GmbH aus Köln die Browser-Erweiterung Adblock Plus,  mit der Nutzerinnen und Nutzer störende Werbung im Internet blockieren können. Die kostenfreie Open-Source Software wird weltweit von über 100 Mio. Menschen genutzt und unterstützt die Acceptable Ads Initiative für bessere Online-Werbung. Darüber hinaus entwickelt eyeo Adblocking-Apps für iOS und Android, den Micropayment-Dienst Flattr, sowie den Faktenchecker Trusted News.

Pressekontakt bei eyeo GmbH:

Ben Williams                                                 Email: press@eyeo.com