Unbemerkt vom Besitzer einer Webseite kann Schadcode sein Unwesen treiben und so potentielle Besucher der Seite gefährden.
Mittels sogenanter Code Injection wird der Quelltext der Webseite um schädliche Elemente erweitert und somit die Webseite zum Verbreiten von Schadsoftware genutzt, ohne dass diese direkt auf der Seite abgelegt sein muss.
In HTML Code werden hierzu oft iframes verwendet, die ein beliebtes Mittel sind um Inhalte in Webseiten einzubetten. Mit iframes lassen sich fremde Inhalte aufrufen und somit auch gefährliche Webseiten direkt in den eigenen Internetauftritt einbetten.

Javascript im HTML Code

Aber nicht nur statischer HTML Code ist hiervon betroffen. Auch in PHP oder Perl Code lassen sich bösartige Codeschnipsel einschleusen. So lassen sich z.B. nicht nur Content Management Systeme wie Joomla oder WordPress kompromittieren, sondern auch Webshops oder Forensoftware.  Sie erkennen diesen Code z.B. an generischen Teilen wie dem untenstehenden <!–c3284d–> … </!–c3284d–> zwischem welchen der Schadcode steht.  Sollten Sie in Ihrem Script iframes finden, welche ohne Rand ( border=”0″ ) und ohne Größe ( width=”0″ height=”0″ ) dargestellt werden, so sollten Sie misstrauisch werden.
Auch können Sie bei Virustotal Ihre Webseite hochladen ( oder einfach nur den Link zu Ihrer Seite eingeben ) und Ihre Seite überprüfen lassen.

Script auf PHP Seite

Diese Art Code Injection kann in jedem PHP Script der kompromittierten Seite vorliegen. Es reicht hier nicht aus, nur die index.php im Stammverzeichnis zu untersuchen.
Was ist zu tun ?

  • Bewahren Sie Ruhe!
  • Nehmen Sie die Webseite offline!
    Bei einem Aufruf der Seite besteht die Gefahr, dass Sie den aufrufenden PC mit Schadsoftware infizieren.
    Auch vermeiden Sie damit, dass Google Ihre Webseite aus dem Index nimmt, was ein eventuelles positives Ranking annullieren würde. Nähere Informationen finden Sie dazu in unserem Blog.
    Sie kommen auch einer eventuellen Sperre Ihrer Webseite seitens Ihres Providers/Hosters zuvor.
  • Stellen Sie fest, wie und wann es Fremden möglich war, auf Ihre Domain zuzugreifen.
    Überprüfen Sie Ihre Logdateien auf unberechtigte Zugriffe von unbekannten Quell-IP-Adressen. Als Ausgangspunkt für Ihre Recherche könnte Ihnen hier der Zeitstempel der manipulierten, bzw. hochgeladenen Datei als Hinweise auf den Zeitpunkt der Attacke und das sogenannte Einfallstor geben, dienen.
  • Ändern Sie Ihre Zugangsdaten!
    Webfrontend (Hosting-Vertrag, Content-Management-System)
    FTP-, SSH-Zugänge
    Datenbank-Passwörter
  • Spielen Sie ein schadcodefreies Backup wieder ein!
    Löschen Sie hierzu sämtliche Dateien auf Ihrem Webspace. Somit stellen Sie sicher, dass Sie keine Fremddateien, die den Angreifern als “Hintertüren” dienen aus der vormals kompromittierten Umgebung übernehmen.
    Überprüfen Sie vor der Wiederherstellung, ob Ihr Backup bereits den von uns gefundenen Schadcode beinhaltet und greifen Sie bei Bedarf auf ein noch älteres zurück.
    Sollte das Backup “schadcodefrei” sein, stellen Sie dieses wieder her und führen danach die Updates im System durch. Erst dann stellen Sie die Webseite wieder online.
Sollten Sie keine Sicherung Ihres Internetauftrittes besitzen, ziehen Sie eine komplette Neuinstallation in Betracht. Manuelle Bereinigungen nehmen in der Regel sehr viel Zeit in Anspruch und sollten nur vom Fachpersonal durchgeführt werden.
Wertvolle Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Webseite absichern, sowie aktuelle Sicherheitshinweise finden Sie in unserem Blog unter https://blog.initiative-s.de.

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