Ein guter aber kleiner Schritt für die digitale Menschheit 

Seit Dienstag, dem 9. Juli, ist der Chrome Ad Filter standardmäßig für alle Nutzer*innen weltweit in Google’s Browser integriert. Adblock Plus begrüßt grundsätzlich die Bemühungen der Werbeindustrie an besseren und weniger aufdringlichen Formaten zu arbeiten. Allerdings gehen die Regeln des Better Ads Standards, der die Basis für den Chrome Ad Filter liefert, nicht weit genug. User*innen, die Google Chrome ausschließlich mit Chrome Ad Filter benutzen, sehen immer noch mehr als 80 % aller Werbeformate, denn nur etwa 16 % der ausgespielten Ad-Formate werden nach den Better Ads Kriterien als aufdringlich bewertet.

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber aus Sicht von Adblock Plus noch viel zu wenig. Das bestätigen auch die Nutzungszahlen von Adblock Plus: Seit dem Rollout des Chrome Ad Filters in den USA und Europa im Februar 2018 ist die Nachfrage nach echten Adblockern ungebremst hoch. 

Adblock Plus Nutzer*innen surfen weiterhin ohne nervige Werbung

Till Faida, CEO der eyeo GmbH, stellt fest:

“Mit Adblock Plus im Chrome Browser können Nutzer*innen nach wie vor entspannt Surfen ohne von nerviger Werbung gestört zu werden und unterstützen gleichzeitig hochwertige Websites mit akzeptablen Werbeformaten. Auf den Chrome-eigenen Filter zu vertrauen ist derzeit nicht ratsam, zumindest nicht für Nutzer*innen, die nicht gerne von blinkenden Ads belästigt werden.”

Auch Adblock Plus Nutzer*innen, die Acceptable Ads zugestimmt haben, sehen einige Werbeanzeigen. Allerdings nur etwa 7% statt der über 80%, die laut dem Chrome Filter als unproblematisch bewertet werden. Letztendlich ist aber nicht nur der Prozentsatz der geblockten Werbung entscheidend, es kommt auch auf die Art und das Format der Werbung an, die geblockt wird. 

Chrome vs. AdblockPlus Erkennung

Chrome Ad Filter schließt nur wenige Formate aus

Der Hauptgrund, weshalb der Filter in Chrome so viele Anzeigen ungehindert passieren lässt, ist dass der Better-Ads-Standard nur einige wenige Ad-Formate ausschließt. Rich Media Ads, die zum Beispiel Flash-Elemente enthalten um Videos oder Musik abzuspielen, werden so weiterhin angezeigt. Acceptable Ads hat solche Formate schon vor Jahren als zu störend verbannt.

Acceptable Ads, wie in Adblock Plus integriert, schließt alle Formate, die Nutzer*innen als störend eingestuft haben, konsequent aus. Dazu gehören auch die sogenannten Prestitial Countdown Ads. Diese öffnen sich bevor der eigentliche Inhalt einer Website lädt und zwingen den Nutzer einige Sekunden auf den Content der Website zu warten. Sie passieren den Chrome Filter ebenfalls ungehindert. Der schwache Filter lässt weiterhin die allermeisten Werbeformate zu.

Platzierung von Ads ist ein wichtiges Kriterium

Auch was die Größe und die Platzierung der Ads angeht ist der Ad Filter recht tolerant. Bis zu knapp einem Drittel des Bildschirms dürfen die Anzeigen einnehmen bevor sie geblockt werden. Was die Platzierung der Anzeigen angeht, gibt es keine Einschränkung. Acceptable Ads erlaubt nur solche Ads, die Text oder anderen Content nicht unterbrechen. 

Beim Anzeigen von Videos blockiert Chrome außerdem nur die automatische Wiedergabe von Videoanzeigen mit Ton, stumme Videoformate dürfen weiterhin auch ohne Zustimmung abgespielt werden. Adblock Plus blockiert hingegen alle Videoanzeigen.

Es gibt ganz klare Unterschiede zwischen dem Google Ad Filter und den meisten gängigen Adblockern. Die gute Nachricht ist: Mit dem Roll-Out Werbefilter in Chrome ändert sich für Adblock Plus-Nutzer*innen nichts, dies gilt auch für die allermeisten anderen Adblocker. Wer also heute einen echten Werbeblocker wie Adblock Plus nutzt, kann auch morgen weiter entspannt surfen und zwar kostenlos und werbefrei.

Über eyeo: 

eyeo’s Mission sind Lösungen für ein faires und nachhaltig finanziertes Internet. Dafür entwickelt die eyeo GmbH aus Köln die Browser-Erweiterung Adblock Plus,  mit der Nutzerinnen und Nutzer störende Werbung im Internet blockieren können. Die kostenfreie Open-Source Software wird weltweit von über 100 Mio. Menschen genutzt und unterstützt die Acceptable Ads Initiative für bessere Online-Werbung. Darüber hinaus entwickelt eyeo Adblocking-Apps für iOS und Android, den Micropayment-Dienst Flattr, sowie den Faktenchecker Trusted News.