Der jüngsten Meldungen zum Datendiebstahl beim chinesischen Spielzeugherstellers VTECH (Botfrei berichtete) zeigt in einem erschreckenden Maße auf, wie sorglos manch ein Internetnutzer mit seinen persönlichen Daten umgeht.
Laut der neuesten Meldungen sind allein in Deutschland knapp 391.000 Eltern-Konten und rund 509.000 “Kinder-Profile” betroffen, wie das Unternehmen jetzt eingestehen musste. Die neuesten Zahlen im Fall VTECH sprechen nun nicht nur von 4,8 Millionen gestohlenen Datensätzen von Kunden, sondern auch von 6,4 Millionen Kinder-Profilen, mit zum Teil der Angabe von Namen, Geschlecht, Geburtstagen und sogar deren Fotos. Das übersteigt bei weitem die zunächst genannte Zahl von nur knapp 200.000 Datensätze von “Kinder-Profilen” weltweit.
Dabei stellt sich jetzt die ernsthafte Frage, was solche Informationen eigentlich in einer Kundendatenbank zu suchen haben, denn die meisten Produkte dort sind einfache Spielzeuge ohne irgendeinen Online-Mehrwert. Selbstverständlich bieten viele Hersteller von Kinderspielzeug einen “Service” für ihre “Kinder-Kunden” an – wie zum Beispiel eine Karte zum Geburtstag oder regelmäßige Info-Kataloge oder im Idealfall sogar Gutscheine und Geschenke.
[su_note radius=”0″]Dennoch dazu von uns die ernstgemeinte Frage: Muss ein Spielzeughersteller tatsächlich Wissen, wie ihr Kind heißt, aussieht und wann es Geburtstag hat? Die Antwort ist eindeutig NEIN![/su_note]
Deshalb gibt es von uns heute hier einen Aufruf zur Datensparsamkeit!
Vor allem zu Weihnachten steigt in Zeiten des Online-Shoppings die Bereitschaft, einfach alle Felder und Datenbanken vollständig auszufüllen ohne ernsthaft nachzudenken, ob der Hersteller/Anbieter diese Daten tatsächlich benötigt.
Selbstverständlich gibt es hier Pflichtfelder, aber auch eben “Nicht-Pflichtfelder“. Genau hier müssen Sie selbst entscheiden, welchen Mehrwert Ihnen das Teilen ihrer privaten zusätzlichen Daten in “Nicht-Pflichtfeldern” liefert. Im Zweifel sollten Sie dennoch immer auf die Datensparsamkeit zurückgreifen.
Überlegen Sie jedesmal aufs Neue, ob wirklich jede angefragte persönliche Information tatsächlich benötigt wird, bevor Sie diese in die Weiten des Internets übermitteln. Das betrifft nicht nur ihre Kinder, auch Sie selbst.
Wenn ihre Mobilfunk-Nummer, ihre Geburtsdatum, ihre Anschrift, ihr Familienstand usw. nicht benötigt wird, dann überlegen zweimal, ob Sie die Information nicht einfach besser für sich behalten. In Zeiten von Big Data wird man ihre Daten wahrscheinlich dort schon längst kennen oder zumindest mit wenigen Klicks herausfinden können. Aber das ist selbstverständlich ihre Entscheidung – genau so, ob Sie Soziale Medien überhaupt nutzen und was Sie dort über sich preisgeben.
Also nicht vergessen: Nicht nur beim Geschenkekaufen gilt das Motto “Geiz ist Geil” – es gilt auch für persönliche Daten!
PS: Wer wissen möchte, ob seine Daten im Zuge des Datendiebstahls bei VTECH oder anderen Datendiebstählen betroffen ist, dem empfehlen wir den Check auf https://haveibeenpwned.com
Bild: vtech.de