Wenn man über das Internet spricht, wird oftmals eine Wolke dargestellt und so entstand der Name Cloud (engl. Wolke). Eine Studie der Convios Consulting GmbH zum Thema “Cloud” hat ergeben, dass 40% der Befragten mit dem Begriff nichts anfangen konnten.
In der heutigen Zeit, wo immer höhere Bandbreiten für das Internet zur Verfügung stehen und die Verbindungsgeschwindigkeit kein Problem mehr darstellt, ist es ein weiterer logischer Schritt, immer mehr Dienste vom lokalen Rechner bzw. ganze Server-Infrastrukturen in diese Wolke zu verlagern.
Beim Cloud Computing mietet der Kunde, statt einen physikalischen Serverraum im Unternehmen zu betreiben, entweder eine oder mehrere Infrastrukturen, die je nach Umfang seiner Bedürfnisse mit mehr oder weniger Speicher und Prozessorleistung ausgestattet werden kann, oder auch nur für ihn zugeschnittene Softwarelösungen bereitstellt.
Die ständig fallenden Verbindungskosten und die steigenden übertragbaren Datenraten kommen dem Cloud-Computing entgegen. Durch individuelle Zusammenstellung von Ressourcen und Software, spart der Kunde Investitionen im Bereich Personalkosten und Beschaffung eigener IT-Infrastrukturen, sowie den Unterhalt derselbigen.

Wie kann ich die Cloud einsetzen?
Die Cloud ist für Unternehmen als auch für Privatpersonen gleichsam geeignet, bekannt sind z.B. die Cloudanwendungen von Google Apps mit den Anwendungen Text, Tabellen, Kalender und Mail uva. Bei diesen Anwendungen wird die Software von der Cloud (hier Google) zur Verfügung gestellt und die erstellten Arbeiten und Daten in der Cloud gespeichert. Im Zeitalter der Mobilität heißt das, mit Internet fähigen Geräten sind Sie vollkommen unabhängig von Zeit und Ort und können flexibel auf Ihre Arbeit, Projekte und Daten zugreifen bzw. Urlaubsbilder und Filme in der Cloud ablegen und austauschen.
Unterschiedliche Cloud-Computing Services
Im groben definiert sich die Cloud in drei Ebenen.

  1. Software as a Service (SaaS)
    Oberste Ebene, sie bezeichnet die Bereitstellung von Software, die auf den Servern in der Cloud ausgeführt werden. Installationen und Server-Hardware werden im eigenem Unternehmen nicht mehr gebraucht. Die Nutzer greifen mit dem Webbrowser auf Frontends bzw. auf bestimmte Software zu, der Kunde selber hat mit der Wartung und Funktionalität der Software nichts zu tun.
  2. Platform as a Service (PaaS)
    Mittlere Ebene im Cloud Computing. Dem Kunden werden Entwicklungsumgebungen in Form von Frameworks bereitstellt. Mit diesen zu Verfügung gestellten Programmierschnittstellen, können Entwicklern ganze Entwicklungsumgebungen mit Datenbanken, Middleware und Anwendungssoftware angeboten werden.
  3. Infrastructure as a Service (IaaS)
    Unterste Schicht. Hier werden Rechnerpower, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur z.B. Firewalls u.a. in der Regel in Form von virtuelle Maschinen zur Verfügung gestellt werden, für deren Installation und Wartung der Kunde jedoch selbst verantwortlich ist.

Cloud Abstraktionsschichten:

Private Cloud, Public Cloud und Hybrid Cloud
Bei der privaten Cloud wird ein Cloud ähnliches, firmeneigenes Rechenzentrum dazu genutzt, um Sicherheits- und Managementdienste zu implementieren. Das kann Vorteile für die Datensicherheit und gesetzliche und vertragliche Regelungen bieten. Oftmals werden Privat- und Public Cloud kombiniert. Man sprich dann von Hybrid Cloud, die dann beispielsweise bei Belastungsspitzen oder dem Ausfall von Teilen der eigenen IT-Infrastruktur einspringt.
Welche Betriebsysteme werden vorausgesetzt?
In der Regel ist die Nutzung der Cloud-Dienste betriebssystemunabhängig. Meist werden die gängigen Webbrowser benutzt und die Cloud stellt ihr eigenes Betriebssystem zu Verfügung. Das heisst, dass der eigene Rechner nur noch als eine Art „Monitor“ fungiert und somit auch lokal keine große Rechnerleistung verlangt wird.
Vorteile der Cloudtechnik
Es müssen keine teuren Investitionen in eigene Infrastrukturen getätigt werden, dadurch werden Freiräume in der Wahl der Dienste und Services geschaffen. In der Cloud werden dem Kunden, abhängig je nach Aufwand und Auslastung, Ressourcen und Bandbreite zur Verfügung gestellt und berechnet. Die Infrastruktur in der Cloud besteht aus vielen Servern und Rechnern, die eine hohe Verfügbarkeit und Redundanz garantieren. Um Sicherheitsbedürfnissen und den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, investieren die Provider stetig in aufwendige Absicherung Ihrer Infrastrukturen.
Nachteile der Cloudtechnik
Großer Nachteile bei der Cloudtechnik ist, dass ohne Internet nichts funktioniert und stabile Bandbreiten nicht überall gegeben sind. Das macht sich durch unschöne Verzögerungen beim Arbeiten in der Cloud negativ bemerkbar. Hier sollte man auf die Größe des Anbieters bzw. dessen Infrastruktur schauen. Ein großes Thema bei der Cloudtechnik ist nach wie vor das Thema „Datensicherheit und Datenschutz“. Sicherheit ist wie immer relativ. Wer sein Rechenzentrum in die Cloud auslagert, gibt natürlich einiges an eigener Kontrolle aus der Hand. Sensible Daten werden nicht mehr lokal im Haus gespeichert, sondern werden übers Internet transferiert, was an sich schon genügend Sicherheitsfragen aufwirft. Dazu setzten die Anbieter verschiedene Lösungen an, welche Sie nicht außer acht lassen sollten. Auch gilt es hier, unterschiedliche Gesetzgebungen in den verschiedenen Ländern zu bedenken, da es durchaus möglich sein kann, dass Daten in der Cloud länderübergreifend verarbeitet werden.

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